April 1, 2023

Tablet mit Hey Siri

Siri steuert Steuern – Apple-Nutzer profitieren von vielen neuen Features. 

Bereits seit Februar 2010 gibt es Siri – den persönlichen Assistenten von Apple, den sich heutzutage kaum ein Apple-Nutzer wegdenken kann. Sei es per Sprachbefehlt das Licht einzuschalten, Thermostate zu regulieren, Nachrichten zu versenden, die Einkaufsliste zu vervollständigen oder einfache Anwendungen wie „Hey Siri, ruf meine Mama an“, „Hey Siri, spiele meine Voicemails ab“ oder „Hey Siri, wie hoch ist der Arbeitnehmerpauschbetrag 2022“, wenn man an der (für manche doch sehr lästigen) Steuererklärung sitzt. 


Grundsätzlich bleiben alle Daten vertraulich und sicher, wenn man Siri etwas fragt, und es werden keine Audioaufzeichnungen von Siri- Interaktionen gespeichert. Aber um Siri zu verbessern, werden computergenierte Transkripte verwendet. Nutzer können per Opt-in selbst entscheiden, ob Siri aus den Audioproben der Anfragen lernen kann oder nicht. 

Dieses Feature hat Apple nun erweitert, sodass Siri künftig alle Interaktionen speichert, um diese für spätere Abfragen zu verwenden. Start des neuen Features soll planmäßig der 01.04.2023 sein. Dazu müssen Nutzer sich dann die ab April im App-Store zum freien Download verfügbare App „Siri-Connect“ herunterladen. Nach ein paar Konfigurationen in den Einstellungen und der Anlage eines benutzerdefinierten Profils ist die neue Funktion aktiv und Siri verknüpft alle Anfragen mit der Apple ID. Somit lassen sich auch Interaktionen von anderen Geräten (wie iPad oder Mac) kinderleicht zusammenfügen. 

Besonders hervorzuheben ist, dass Siri zukünftig nach erfolgter Verifizierung mittels der sog. Zwei-Faktor-Authentisierung an das Onlinebanking, an DATEV Unternehmen Online, an die eSteuerdatenabfrage beim Finanzamt (was über den Steuerberater der Zugang über die Vollmachtsdatenbank ist), dem Onlineportal seiner Krankenkasse und diversen anderen Online-Portalen angebunden werden kann. 

Dazu müssen die einzelnen Zugänge in den zuvor genannten Einstellungen einmalig hinterlegt werden. Die Freischaltung erfolgt nach Verifizierung und zusätzlicher Sicherheitsabfrage. Beispielsweise kann durch den Sprachbefehl „Hey Siri, wie viel Miete habe ich in 2022 bezahlt“ der Jahresbetrag abgefragt werden.

Dabei werden alle Kontoumsätze automatisch durchsucht und Siri gibt die Summe aus. Eine Einzelabfrage ist durch „Hey Siri, liste mir auf, wann ich in 2022 meine Miete bezahlt habe“ auch möglich. Dies erspart lästiges Durchsuchen (elektronischer) Bankumsätze und wird für sicher viele Nutzer eine große Erleichterung sein. Zusätzlich können die abgefragten Daten direkt über „Siri-Connect“ in einem Dokument, einer Tabelle oder in einer Notiz gespeichert werden, sodass man später immer wieder darauf zugreifen kann.

Auch ist es in den Einstellungen möglich, dass Siri die Ausgabe automatisch schriftlich festhält. Dazu ist eine Verknüpfung zu der App „Notizen“ möglich. 

Das absolute Highlight wird jedoch ganz klar sein, dass keine App zur Erstellung der Steuererklärung mehr von Nöten sein wird. Denn vorbei sind die Zeiten des Zusammensuchens aller Belege und händische Erfassung in den jeweiligen Apps oder Programmen, sowie die Kosten für den Steuerberater. Denn die App, sowie die Anbindungen sind völlig kostenfrei.

Durch „Siri-Connect-Magpie“ (Apple war hier sehr kreativ und hat „Elster“ ins Englische übersetzt) ist ein weiteres bedeutsames Feature möglich, nämlich der direkte Zugang zum Elster-Portal. Hier liegt das Augenmerk laut Apple auf ein besonders abgesichertes Verifizierungsverfahren, um seine Daten zu schützen und möglichen Missbrauch vorzubeugen. 

Der Clou: alle abgefragten Daten von Siri werden direkt in „Siri-Connect-Magpie“ übertragen und eingefügt. Dazu hat sich Apple einer Verschlagwortung und Zuordnungstabellen bedient, um die richtige Zuordnung zu gewährleisten. Wie hoch das Fehlerpotenzial an dieser Stelle ist, bleibt noch abzuwarten. Aber Apple kündigte an, an gewissen Stellen noch auszubessern und vor dem Sprachbefehl „Hey Siri, übermittle meine Steuererklärung an das Finanzamt“ mehrstufige Kontrollphasen einzubauen. So das mit nur einem Sprachbefehl, zukünftig die Steuererklärung direkt an das Finanzamt übermittelt wird.

Hey Siri!?
Hey Siri mach meine Steuererklärung

Wir sind gespannt, wann Android-Nutzer oder auch Alexa-Nutzer dieses Highlight des Jahres auch nutzen können. Bisher hat es diesbezüglich leider noch keine Informationen gegeben.

Liebe/r Leser/innen, wenn wir es hiermit geschafft haben, Ihr Interesse zu wecken, diesen Beitrag bis hier hin zu lesen und Sie sich schon auf all diese neuen Features gefreut haben, freut es uns umso mehr, Ihnen mitzuteilen, dass Sie soeben fünf Minuten für einen Aprilscherz der Steuerkanzlei aufgewendet haben, der Sie hoffentlich zum Schmunzeln gebracht hat. 

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