September 2, 2021

Existenzgründung

Der Start als Existenzgründerin

Das Handwerk hat goldenen Boden. Diesen Spruch kennt sicher jeder. In den letzte Jahren wurde es immer weiblicher. Und immer mehr Frauen gehen den Schritt in die Selbstständigkeit, werden also Existenzgründerin. Es ist die Chance, die eigenen Ideen umzusetzen. Mit Herzblut die Wünsche der Kunden zu erfüllen. 

Eine Existenzgründung ist ein mutiger Schritt. Während der Meisterausbildung werden viele Dinge gelehrt, die für den Start in die Selbständigkeit wichtig sind. Steht das Thema dann aber wirklich an, sieht die Welt ein kleines bisschen anders aus. 

Kommt die Meistergründungsprämie in Betracht?

Anträge müssen gestellt werden.  Ob es die Meistergründungsprämie ist oder aus anderen Förderprogrammen. Ein Gründungskonzept ist zu erstellen, der Finanzbedarf ist zu ermitteln.

Viele Fragen tun sich auf

  •  Wo wird das Gewerbe angemeldet?
  • Wie ist das mit der Steuernummer?
  • Wie wird eine Rechnung geschrieben?
  • Wie ist das mit der Umsatzsteuer?

Viele wichtige Dinge sind zu erledigen.

Ist das Unternehmen erstmal am Start geht es um Materialbeschaffung, Kundenaufträge, Mitarbeitergewinnung und und und.

Nimm Dir Zeit - für DICH

Was bei all den Dingen nicht vergessen werden sollte, im Terminkalender Zeiten für Erholung zu planen. Klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig. In den ersten vier, fünf Monaten werden diese Zeiten wahrscheinlich nicht im Kalender zu finden sein.

Danach sollten Zeiten für Entspannung, Familie und Urlaub im Kalender einen festen Platz einnehmen. Auszeiten sind wichtig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten.  Fit und ausgeruht können die Dinge einfach viel besser umgesetzt werden, wofür das Herz brennt.

Um genau das dem Kunden zu bieten, weshalb der Auftrag erteilt wurde. Die Freude an der Selbständigkeit zu behalten. Vor allem auch, um den Rückhalt in der Familie und im Freundeskreis nicht zu verlieren.

Handwerkerin


Time-Blocking

Bleiben wir beim Terminkalender. Der Handwerksbetrieb ist am Start. Du kannst endlich das verwirklichen, wovon Du schon immer geträumt hast. Jetzt heißt es auch sich selbst zu organisieren.

Der Existenzgründung geht meist ein Anstellungsverhältnis voraus. Wird nicht gerade ein Handwerksbetrieb von den Eltern übernommen, ist man mit der Organisation und Verwaltung meist nur theoretisch vertraut. Der benötigte Zeitaufwand wird oft unterschätzt. Nicht zu vergessen, dass diese Bürotätigkeit auch meist nicht zu den Lieblingstätigkeiten gehört.

Selbstverständlich können dabei viele Dinge ausgelagert oder durch Mitarbeiter übernommen werden. Erstmal muss Du Dir aber Gedanken darüber machen, wie Du das möchtest. Was musst Du jetzt erstmal selbst machen? Was möchtest Du zukünftig weiterhin selbst machen? Welche Tätigkeiten sollen zukünftig von Mitarbeiter übernommen werden? Wie soll der Prozess dafür aussehen?

Vielleicht hast Du Gelegenheit, von den Organisationserfahrungen Deines Arbeitgeber zu lernen. Manche ermöglichen da einen Einblick. Oder es gibt im Freundeskreis Personen, die auch einen Gewerbebetrieb haben und geben Ihre Erfahrungen gern weiter.

Nutze auf jeden Fall Deinen Terminkalender und blogge Dir für die Verwaltung und Organisation Deines Handwerksbetriebes Zeit. Das müssen keine riesigen Zeitblöcke sein. Wichtig ist, dass diese regelmäßig sind.

Übrigens gibt es auch eine Podcast-Folge "Erobere Deine Zeit zurück - mit der Time-Blocking-Methode klappt es". 
Time-Blocking - QnB Podcast

Erobere Deine Zeit zurück: mit der Time-Blocking-Methode klappt es | QnB 005

Inhaltsverzeichnis Die Methode Time-BlockingSo könnte der Kalender aussehenUnsere erwähnten Personen sind:Unsere erwähnten Blogartikel:WIR HABEN NOCH EINE BITTE Die Methode Time-BlockingImmer häufiger kommt es vor, dass andere über meine Zeit bestimmen. Aufgrund der technischen Möglichkeiten ist dieses 24/7 erreichbar sein, schon fast Gang und Gebe. Aber ist es wirklich sinnvoll? Habe ich nicht am Ende des Tages

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Routinen entwickeln

Ich halte viel von Routinen. An welchem Tag in der Woche, kannst Du diese Arbeit gut integrieren? Gehörst Du zu denjenigen, die am späten Nachmittag, wenn Du von Deinen Kunden kommst, super gern Rechnungen schreiben. Oder gehörst Du zu denjenigen, die diese Dinge morgens viel besser und schneller abwickeln können. Ganz gleich, nur blogge den Termin in Deinem Kalender. Immer im gleichen Rhythmus, am gleichen Tag, zur gleichen Uhrzeit.

Über den Spruch- Selbst und Ständig- habe ich früher gelächelt und bin dann selbst in diese Falle getappt. Wenn Du das nicht möchtest, dann gib Deinem Unternehmen von Anfang an die Möglichkeit zu lernen, dass die Zeit begrenzt ist, die Du ihm widmen möchtest.

Die Meistergründungsprämie

Vor Übernahme oder Neugründung eines Handwerksbetriebes ist die Prüfung der Finanzlage ein wichtiger Punkt. Welche finanziellen Mittel werden für welche Investitionen benötigt? Wie hoch ist das gesamte Investitionsvolumen? Dabei geht es auch um die Betrachtung der eigenen Lebenshaltungskosten in den ersten Monaten nach dem Start.

In welchem Zeitraum können diese finanziellen Mittel zurückerstattet werden?  Auch diese Mittel, die aus dem Privatvermögen stammen und zur Gründung notwendig sind. 

Welche Förderprogramme gibt es und was ist für den Einzelnen zutreffend? In NRW und in anderen Bundesländern gibt es zum Beispiel die Meistergründungsprämie. (Meistergründungsprämie NRW)

In NRW beträgt diese max. 10.500,00 Euro. Das sind 70% der benötigten finanziellen Mittel. Mit dieser Prämie werden die Investitionen für Maschinen, Geräte und andere Betriebsmittel gefördert. 

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der verbleibende Betrag nicht mit weiteren öffentlichen Mitteln gefördert wird. Es gibt noch weitere Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.

erst Antrag, dann beginnen

Grundsätzlich gilt für alle Förderprogramme, erst den Antrag stellen, bevor mit Gründungsmaßnahmen begonnen wird. Liegt die Bewilligung vor, dann können vertragliche Vereinbarungen und finanzielle Verpflichtungen eingegangen werden. 

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Starte mit 5 Bankkonten

Bleiben wir beim Thema Finanzen. Wie Du ganz leicht Strukturen schaffen kannst, um immer einen klaren Überblick über Deine finanzielle Situation zu haben. Das geht ganz leicht.

Und das Beste daran ist, dass Dein Unternehmen gleich lernt, dass es Gewinne erzielen muss. Dabei meine ich echte Gewinne. Die Du auf Deinem Bankkonto siehst. Und nicht eine unter steuerlichen Vorschriften ermittelte Zahl, die ganz unten auf Deiner betriebswirtschaftlichen Auswertung steht.

Starte mit 5 Bankkonten

1. Konto - Einnahmekonto, hierauf überweisen Deine Kunden und nur hierauf

2. Konto - Gewinnkonto, das Lebenselixier Deines Unternehmens

3. Konto - Inhabergehaltskonto, für die beste Mitarbeiterin im Unternehmen

4. Konto - Steuerkonto, zur Erfüllung Deiner gesetzlichen Verpflichtungen

5. Konto - Ausgabekonto, das kann sich Dein Unternehmen leisten

Wenn Du diese 5 Bankkonten eingerichtet hast, hast Du das Grundgerüst des Cash-Management-Systems "Profit First" in Deinem Unternehmen installiert.

das Grundgerüst des Profit-First-Systems steht

Nun hast Du ein Handwerksunternehmen. Und das ist etwas Besonderes. Deshalb passt sich das System genau diesen Besonderheiten an. In den meisten Fällen benötigst Du viel Material oder beauftragst Subunternehmer um Deine Leistung zu erfüllen. Die Ausgaben dafür müssen durch Deine Einnahmen finanziert werden. Deshalb separiere diese Beträge gleich aus Deinen Einnahmen. Das machst Du, indem Du noch ein weiteres Konto anlegst. Nämlich ein Konto für Material- und Subunternehmerausgaben.

Richte diese Girokonten bei Deiner Bank ein:

-Einnahmekonto

-Materialkonto/Subunternehmer

-Inhabergehaltskonto

-Ausgabekonto

Richte dieses Girokonto bei einer anderen Bank ein 

-Gewinnkonto (hierfür kannst Du auch ein Tagesgeldkonto einrichten)

-Steuerkonto

Wenn es bei Deiner Bank möglich ist, beschrifte das Konto mit dem Zusatz, welchen "Job" Du dem Konto gegeben hast.

Dein Gewinnkonto und Dein Steuerkonto bringst Du in Sicherheit. Aus dem Auge aus dem Sinn. Deshalb bei einer anderen Bank. Mach es Dir so schwer wie möglich um an dieses Geld zu kommen. Auch in etwas schwierigeren Zeiten, soll dieses Geld den Job erledigen, wofür Du es eingerichtet hast.

Mach Dein Bankkonto leer

Verteile Deine Einnahmen

Das machen wir in zwei Schritten. 

Erster Schritt:

Als Existenzgründerin hast Du noch keine tatsächlichen Werte auf die Du zurückgreifen kannst. Deshalb verwendest Du dafür die Zahlen aus Deinem Businessplan.

Dort hast Du Deine Umsätze geplant. Darin findest Du auch die Kosten für Material und Subunternehmer, die Du geplant hast um diese Umsätze zu erreichen. Rechne Dir den prozentualen Anteil für Material und Subunternehmer am Umsatz aus.

Hast Du zum Beispiel 35% ausgerechnet, dann heißt das, dass Du zukünftig von Deinen Einnahmen 35% auf das Wareneinkaufskonto überweist.

Empfehlen würde ich Dir ein, zwei Prozent mehr auf dieses Konto zu überweisen. Damit schaffst Du Dir Reserven für Preisänderungen. Du schaffst Dir auch Rücklagen für einen kleinen Lagerbestand. Das Konto zeigt Dir jederzeit, wieviel Geld Du genau für diese Ausgaben zur Verfügung hast. Dies unterstützt Dich auch, wenn Du Deine Aufträge kalkulierst.

Echte Einnahmen?

Auf Deinem Einnahmekonto verbleiben nach der Überweisung auf das Materialkonto Deine ECHTEN Einnahmen.

Was ist ein Verteilerschlüssel

Deine echten Einnahmen hast Du ermittelt.

Zweiter Schritt:

Jetzt geht es um die Ermittlung der Verteilungssätze für Deinen Gewinn, Dein Inhabergehalt, Deine Steuern und Deine Ausgaben. Als Existenzgründer ist Grundlage Dein Businessplan den Du erstellt hast.

Die erste Zahl, die ermittelt wird, ist Dein Gewinn. Den Gewinn, den Du in Deinem Businessplan errechnet hast, ist der steuerliche Gewinn. Den benötigst Du als Ausgangsbasis. Das System Profit First geht von dem tatsächlichen Gewinn aus. Also in Echt als Geld auf Deinem Bankkonto.

 Zu dem Gewinn addierst Du die steuerlichen Abschreibungen, die Du berücksichtigt hast. Tilgungsraten für Darlehn ziehst Du von diesem Betrag ab. Das ist die erste Zwischensumme.

Zur Erstellung des Businessplans hast Du in den meisten Fällen auch Deine Ausgaben für Deinen Privatbereich mit ermittelt. (Also Du rechnest alle Beträge zusammen, die für Deinen Privatbereich notwendig sind. Dabei auch Deine Krankenversicherung und Deine Rentenversicherung mit berücksichtigen.) Diese Summe ziehst Du von der zuvor ermittelten Zwischensumme ab. Dies ist Dein Gewinn.

der tatsächliche Gewinn

Mit einer Ausnahme. Hast Du für Deine Gründung ein Darlehn benötigt, dann ziehst Du von dem eben ermittelten Ergebnis, die Tilgungsraten noch ab. Dann hast Du es auch geschafft. Das Ergebnis ist Dein tatsächlicher Gewinn.

Die Summe für Dein Inhabergehaltskonto steht schon fest, dass ist der Betrag für die Privatausgaben.

Jetzt sind wir schon bei den Steuern. Zu den Steuern gehört die Umsatzsteuer, die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer. Diese Beträge kannst Du auch aus Deinem Businessplan entnehmen. Bilde die Summe der Steuerzahlungen.

Als letztes kommen die Ausgaben dran. Das sind alle Kosten die Du in Deinem Businessplan aufgeführt hast. Addiere diese zusammen. Dazu addierst Du noch die Tilgungsraten, falls Du Darlehn aufgenommen hast. Diese sind steuerlich keine Betriebsausgabe. Bei dem Cash-Managementsystem geht es nur um die Liquidität. Steuerliche Aspekte spielen hier keine Rolle.

Es zählt nur die Liquidität

Die Summe der Zahlen, die Du gerade alle ermittelt hast, müssen grundsätzlich mit Deinen echten Einnahmen, die Du in Schritt eins ermittelt hast, übereinstimmen. Denn Du kannst nur das verteilen, was Du eingenommen hast. Es ist natürlich möglich, dass in Deinem Businessplan noch ein paar weitere steuerliche Besonderheiten berücksichtigt wurden. Deshalb ergeben sich hier möglicherweise ein paar Abweichungen. Überprüf Deine Berechnungen nochmal und wenn Du den Grund nicht findest, dann pass die Ausgaben entsprechend an. Lass Dich nicht davon abhalten von Anfang an, Klarheit in Deine Finanzen zu erhalten. Lieber unperfekt starten als perfekt zu warten. 

Die einzelnen Summen, setzt Du jetzt ins Verhältnis zu Deinen echten Einnahmen. Das sind Deine CAP`s (Verteilersätze). In diesen Verhältnissen verteilst Du zukünftig Deine Einnahmen auf die einzelnen Konten. Damit wird die Ressource Geld genau dafür verwendet, wofür Du ihr den Job gegeben hast.

Dein Unternehmen „lernt“ von Anfang an, diese Ressource gut zu nutzen. Denn Deine Gewinnformel lautet: 

Einnahmen - Gewinn = Ausgaben

Starte am Besten gleich jetzt mit der Ermittlung. 

Der Rhythmus der zu Deinem Unternehmen passt

Deine aktuellen Verteilerschlüssel hast Du Dir ermittelt. Super!  Wann nimmst Du nun die Verteilung von Deinem Einnahmekonto auf die anderen Konten vor? 

In seinem Buch Profit First schreibt Mike Michalowicz davon, dass die Verteilung immer am 10. und am 25. des Monats erfolgt. Diese Daten sind entstanden auf Grund des Zahlungssystems in den USA. Du kannst diese übernehmen. Es ist auch eine Verteilung wöchentlich möglich. In dem Fall leg Dir einen Wochentag fest, an dem Du immer diese Tätigkeit ausführst.

Mit dem Sammeln des Geldes auf Deinem Einnahmekonto und der immer im gleichen Rhythmus vorzunehmenden Verteilung, lernt Dein Gehirn. Es stellt eine gewisse Wellenbewegung fest. Du musst es Dir so vorstellen, als würdest Du am Meer stehen. In Sekundenschnelle stellst Du fest, ob die eine Welle etwas schwächer ist und sich nicht so weit auf den Strand ausbreitet. Oder ob sie stärker ist und Du doch schnell ausweichen musst, wenn Du keine nassen Füße haben möchtest.

So verhält es sich auch mit Deinen Einnahmen. In einer Woche geht mehr Geld auf Deinem Konto ein und in der anderen Woche möglicherweise weniger. Ist zum Beispiel immer die erste Woche im Monat am Stärksten. Oder ist es fast gleichmäßig. Wann schreibst Du Deine Rechnungen? Wie wirkt sich das Zahlungsverhalten aus?  Daraus kannst Du Rückschlüsse ziehen, die Dich in Deiner Unternehmensentwicklung stärken.

Damit Du lernen kannst, brauchst Du diese Regelmäßigkeit. Nimm immer den gleichen Wochentag. Sonst ist kein Erkenntnisgewinnung für Dich möglich. Die Wellen verhalten sich an der Nordsee auch anders als am Atlantik. Du musst immer am gleichen Meer stehen.

Trag Dir Deinen Profit First Tag gleich in Deinem Kalender ein.

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