Grundgesetz über meine Kanzlei

Mitunter wird einem ein Thema von vielen Seiten in die Pipeline gespült. So geht es mir mit diesem Thema. Seit über zwei Jahren bin ich in der Blogosphäre von Judith Peters. Wöchentlich erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Tipps und Themenvorschläge für den nächsten Blogartikel. Im Sommer hat Judith unter anderem das Thema -persönliche Werte- für einen Blogartikel vorgeschlagen. Zu fast der gleichen Zeit habe ich von Benita Königbauer den Blogartikel „Das Grundgesetzt Deiner Wunschkanzlei“ gelesen. 

In diesem Blogartikel schreibt sie: Hilf anderen, dein Grundgesetz anzuerkennen. Und an dieser Stelle habe ich mich gefragt: Habe ich meine Regeln, mein Grundgesetzt kommuniziert, damit es jeder kennen kann? Das jeder, der mit mir zusammenarbeiten möchte, die Möglichkeit hat, zu prüfen, ob es mit seinen eigenen Werten zusammen passt. Klare Antwort: jein. 

In gewisser Art habe ich schon mein Grundgesetz kommuniziert. Denn dahinter stehen meine Grundwerte. Das was mir wichtig ist. Was mich glücklich macht. Das was für mich akzeptabel ist. Was für mich richtig ist. Dies spiegelte sich unbewusst wieder in dem was ich mache, wie es es mache, mit wem ich zusammen arbeite. 

In den Jahren meiner Selbstständigkeit konnte ich lernen, dass es sich mitunter zu Beginn gut anfühlt. Im Laufe der Zeit verschwindet dieses gute Gefühl. Es macht sich so ein Grummeln in der Magengegend breit. Ganz langsam, aber stetig. Meist hat auch die andere Seite früher oder später so ein Grummeln im Bauch. Es ist eben auf der geschäftlichen Ebene nichts anderes, wie im privaten Umfeld.

Heute bin ich mir sicher, dass der Grund darin liegt, dass ich meine Regeln meine Grundwerte nicht richtig kommuniziert habe. Und auch an der einen oder anderen Stelle diesen nicht vollständig treu geblieben bin.

Kommuniziere ich diese offen, habe die Menschen, die in mein Umfeld in meine Welt treten möchten, die Möglichkeit feststellen, ob ihre Werte sich mit meinen Werten gut ergänzen. Es ist für alle viel leichter und entspannter zu wissen, dass die Erwartungen, die Werte, die Einstellungen gut zusammenpassen.

Mir ist es wichtig, dass alle mit Freude und Leichtigkeit gern zusammenarbeiten. Gemeinsam Lösungen finden und keine Hindernisse suchen. Die Energie für die Dinge verwenden, die zum Nutzen aller beeinflusst werden können.

Vertrauen

Vertrauen ist die Basis einer guten und langen Zusammenarbeit für mich. Vertrauen auf beiden Seiten. Ich vertraue darauf, dass die Mandate alle Informationen rechtzeitig geben, damit ein Sachverhalt in seiner Gesamtheit vollumfänglich betrachtet werden kann. Die Mandanten können darauf vertrauen, dass ich den Sachverhalt so behandle, wie er behandelt werden sollte.

Ich habe sehr großes Vertrauen in meine Mitarbeiterinnen, dass sie Ihre Aufgaben mit viel Leidenschaft, hohem Wissen und Verantwortung übernehmen. Sie können darauf vertrauen, dass ich sie darin stärke, dass sie Möglichkeiten erhalten Ihr Wissen und Können zu erweitern.

Vertrauen ist der Baustein für jedes Grundgesetz meiner Kanzlei.

Steuern zahlen, super

Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass jeder nur so viel Steuern zahlen soll, wie nach Recht und  Gesetz notwendig. Ich hechte aber nicht jedem neuen Schwarz hinterher, um den letzten Euro an Steuern nicht zu zahlen. Das ist selbstverständlich ganz legitim. Passt aber nicht zu mir. Für mich ist es wichtiger, meine Mandanten dabei zu begleiten, dass sie ihr Unternehmen so gestalten und entwicklen, wie sie sich das wünschen. Die Zusammenarbeit mit ihren Kunden, ihr Leistungsangebot und natürlich auch die Liquidität. Ein Unternehmen, dass so gesund ist, dass es sich leicht anfühlt, unternehmerisch tätig zu sein. 

Win-Win oder nichts geht

Manche sagen mir ein Helfersyndrom nach. Das mag an der einen oder anderen Stelle sogar stimmen. Dann ist es meine ganz bewußte Entscheidung. Was nicht zu meinen Werten passt, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die nur ihren eigenen Vorteil suchen und das auf Kosten anderer. Da habe ich kein gutes Gefühl dabei. Ich handle nicht so. Ich glaube, wenn es von allen Beteiligten gewollt ist, gibt es immer Lösungen, mit der alle glücklich sind. Ansonsten besser darauf verzichten.

Nicht wem - Sondern warum

Auch wenn wir es alle gerne hätten, dass kein Fehler passiert. Im wirklichen Leben ist es nicht so. Dabei interessiert mich nicht, wem ein Fehler unterlaufen ist. Denn ich glaube, dass keiner morgens in das Büro kommt und denkt: "Na mal sehen, welchen Fehler ich heute mache". Für mich ist es viel wichtiger festzustellen, warum etwas nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hat. Das eröffnet uns die Chance, daraus zu lernen. Wie können wir es in Zukunft besser machen. Und zwar wir alle gemeinsam. Ständiges lernen gehört eben einfach mit dazu.

Das ist das wichtigste Grundgesetz meiner Kanzlei. Lernen wir gemeinsam.

Auf eine gemeinsame erfolgreiche und harmonische Zusammenarbeit

Deine Liane